Boeing B767
Die Geschichte der Boeing 767 als Großraumflugzeug beginnt am 14. Juli 1978 mit der Bestellung von United Airlines über 30 Stück. Sie war als Ersatz für die Boeing 707 vorgesehen. Die Konstruktionsarbeiten begannen am 6. Juli 1979. Der Erstflug fand am 26. September 1981 in der Version B-767-200 statt. Die Boeing 767 teilt sich viele Komponenten mit der gleichzeitig entwickelten Boeing 757.
Durch die parallele Entwicklung mit der B-757 teilt sich die B-767 mit dieser die Auslegungsgrundsätze, was sich im Cockpitlayout spiegelt; das führte dazu, dass die Piloten mit entsprechender Zertifizierung sowohl die B-757 als auch die B-767 ohne Einschränkungen fliegen können.
Eine verlängerte Ausführung, die B-767-300, folgte Mitte der 1980er Jahre. Die Entwicklung begann im September 1983; 1986 konnte das erste Flugzeug an den Erstkunden Japan Airlines ausgeliefert werden. Den beiden Erstversionen folgte jeweils eine Variante mit vergrößerter Reichweite, die man an dem Kürzel „ER“ für „Extended Range“ erkennen kann. Anfang des Jahres 1993 folgte noch eine Frachtvariante auf Basis der B-767-300 mit dem Namen Boeing B-767-300F. Ferner werden ausgemusterte Passagierflugzeuge zu Frachtern umgerüstet.
Obwohl mit dem Airbus A310 von Airbus fast gleichzeitig ein Wettbewerbsprodukt am Markt platziert wurde, verkaufte sich die B-767 bis zur Einführung des Airbus A330 sehr gut. Die A330 besetzte das gleiche Marktsegment, stellte jedoch eine völlig neue Flugzeuggeneration dar. Durch die erreichte höhere Wirtschaftlichkeit sowie den größeren Komfort durch den größeren Rumpfquerschnitt wurden für die A330 wesentlich mehr Aufträge gezeichnet als für die Boeing 767. Als Reaktion wurde die stark überarbeitete Ausführung Boeing 767-400ER entwickelt. Diese stellt eine nochmalige Verlängerung der Grundversion Boeing 767-200 dar und wurde statt der ebenfalls vorgeschlagenen Boeing 777-100 entwickelt. Am 9. Oktober 1999 hob das erste Flugzeug dieser Variante ab. Doch diese Version war zu sehr auf die Bedürfnisse des US-amerikanischen Marktes ausgerichtet worden und erreichte nicht die Reichweite der A330, weswegen der Markterfolg ausblieb. Daher beschloss Boeing 2004, mit der Boeing 787 ein völlig neues Flugzeug auf den Markt zu bringen.
Anfang 2009 rüsteten American Airlines als erste Fluggesellschaft ihre Boeing 767-300ER mit Winglets nach. Ende März 2009 folgte Austrian Airlines als erste europäische Fluggesellschaft.
Bei der gemeinsamen Entwicklung wurde (zur Erzielung von Synergieeffekten) auf größtmögliche Gemeinsamkeiten der „Schwestermodelle“ Boeing 757/767 geachtet. Deshalb sind die beiden Modelle strukturell ähnlich und können wegen der fast gleichen Avionik von Piloten mit demselben Type Rating geflogen werden, da sich die beiden Cockpits zu 90 % gleichen. Diese Gemeinsamkeiten führen zu geringeren Trainings- und Wartungskosten, wenn beide Flugzeugtypen innerhalb einer Fluggesellschaft eingesetzt werden. Im Gegensatz zur 767 ist die 757 allerdings kein Großraumflugzeug. Überdies besitzt das Cockpitlayout der Boeing 767-200/-300 Ähnlichkeiten mit dem der „klassischen“ Boeing-737-Versionen.
Mit der Boeing 767-400ER führte Boeing ein neues Cockpit in die Boeing-767-Reihe ein. Dieses Cockpit soll nach geringfügigen Umschulungen für die Crew genauso einfach zu bedienen sein wie das „Standard-Cockpit“ der B-757/B-767-Familie, orientiert sich jedoch an dem Cockpit der Boeing 777.
[Quelle : Wikipedia]