SE-210 Caravelle

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Als die Französische Direction Technique et Industrielle am 6.November 1951 eine Anforderung an die Französische Flugzeugindustrie nach einem Flugzeug, dass 55 - 65 Passagiere plus 1000kg Fracht mit einer Geschwindigkeit von mehr als 600 km/h über eine Strecke von mehr als 2000 km transportieren sollte, herausgegeben hatte, führten die ersten Projektstudien bei SNCASE (Societe Nationale de Construction Aéronautique du Sud-Est) zum Entwurf X-210.
Die X-210 sollte 3 Atar-Triebwerke aus Französischer Produktion mit je 2800kg Schub haben, in einer Anordnung ähnlich wie später bei der Boeing B727.
Nachdem das Comité du Matériel Civil am 23. März 1952 3 Entwürfe in die engere Wahl gezogen hatte, darunter auch die X-210, und Rolls Royce als vorgesehener Triebwerkslieferant eine verbesserte Version des Avon-Triebwerkes, dass RA.16 mit 4100 kg Schub, in Aussicht gestellt hatte, wurde SNCASE im Juli 1952 aufgefordert einen neuen Entwurf der X-210 mit 2 Avon-Triebwerken einzureichen.

Dieser neue Entwurf sah nun ein Flugzeug vor das für seine Zeit revolutionär war, indem die Triebwerke nicht an den Tragflächen, sondern am hinteren Rumpfteil angebracht waren.
Anfang Oktober 1952 wurde der Entwurf akzeptiert und SNCASE wurde am 3. Januar 1953 offiziell darüber informiert.
Noch bevor das SGACC (Secrétariat Général l'Aviation Civile et Commerciale) eine offizielle Bestellung herausgegeben hatte, wurde das Projekt als SE-210 im Februar 1953 gestartet.
Die Herstellung von 2 Prototypen und 2 Testzellen begann im April 1953 in Toulouse.
Zur Zeitersparnis wurde die komplette Cockpitsektion von der Englischen deHavilland Comet übernommen, wobei es auch während der Wassertankversuche zu einer Zusammenarbeit dieser beiden Firmen kam.

Der vordere Rumpfteil wurde in Marseilles hergestellt, FIAT lieferte die Triebwerksaufhängungen, dass Höhen- und Seitenruder sowie die Flügelspitzen und Latécoére und Breguet, zwei andere Französische Flugzeughersteller, lieferten den hinteren Rumpfteil und Teile der Elektrischen und Hydraulischen Systeme.
Das SGACC bestellte im Juli 1953 2 Prototypen und sicherte auch Finanzielle Unterstützung zu.
Der 1. Prototyp wurde im Dezember 1954 Fertiggestellt und nach Checks und Bemalung fand am 21. April 1955 der Roll-Out in Toulouse-Blagnac statt.
Die ersten Triebwerksläufe begannen am 13. Mai und die ersten Rollversuche 5 Tage später.
Der 41 Minuten dauernde Erstflug wurde am 27. Mai 1955 unternommen.

Die erste Bestellung von 12 Flugzeugen kam von Air France am 16. November 1955.
Das erste Serienflugzeug flog am 18. Mai 1958 zum ersten mal als F-WHRA und wurde anschließend auch zur Erlangung der Musterzulassung verwendet.
Die Zulassung wurde am 2. April 1959 erteilt und das erste Serienflugzeug wurde noch am gleichen Tag, nun als F-BHRA, an Air France Übergeben.

Im Laufe der Zeit wurde die SE-210 Caravelle immer wieder verbessert, was schließlich zur SE-210-12 führte, die Platz für bis zu 140 Passagiere hatte.
Insgesamt wurden bis 1973 282 (Inklusive der Prototypen) SE-210 Caravelle in 11 verschiedenen Versionen gebaut und an über 35 Betreiber in mehr als 27 Länder verkauft.

Technische Daten :

Länge :

32,01 m

Höhe :

8,72 m

Spannweite :

34,30 m

Reisegeschwindigkeit :

785 km/h

Maximale Reichweite :

2650 km

Triebwerke :

2 x Rolls Royce Avon 531R

Maximales Startgewicht :

50000 kg

Passagiere

99

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